In Schleswig-Holstein gibt es über als 68.000 Menschen mit Demenz, mehr als 5.500 von ihnen leben zwischen Lübeck und Puttgarden im Kreis Ostholstein und werden überwiegend von Angehörigen in der Häuslichkeit gepflegt und betreut. Die nun ins Leben gerufene "Demenzinitiative für Fehmarn" will ein Netzwerk für Betroffene und Angehörige in dieser Region aufbauen und ihnen so zukünftig mit Rat und Tat durch die Kooperationspartner zur Seite stehen.
Im Rahmen der „Lokalen Allianz für Menschen mit Demenz“, die vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert wird, haben sich daher verschiedene Kooperationspartner - die Alzheimer Gesellschaft Schleswig-Holstein e.V., das Kompetenzzentrum Demenz Schleswig-Holstein, der Pflegestützpunkt Ostholstein, das Charleston Wohn- und Pflegeheim, die Pflegeeinrichtung Tabea Diakonie, das Mehrgenerationshaus Kastanienhof Oldenburg i.H., das Sankt Elisabeth Krankenhaus Eutin, die Stadt Fehmarn, der Seniorenbeirat der Stadt Fehmarn und der AWO Ortsverein Fehmarn e.V. unter der Trägerschaft der Alzheimer Gesellschaft Ostholstein e.V. - zur „Demenzinitiative für Fehmarn“ zusammengeschlossen. Mit Hilfe der verschiedenen Kompetenzen, die die Partner zum Thema Demenz bieten können, soll bis Ende 2026 ein Netzwerk aufgebaut werden, das auch über das Projektende hinaus den Betroffenen mitRat und Tat zur Seite steht.
Durch Veranstaltungen zu den verschiedenen Themen, die das Krankheitsbild Demenz mit sich bringt, sollen einerseits die pflegenden Angehörigen geschult werden. Andererseits hat die „Demenzinitiative
für Fehmarn“ aber auch das Ziel, in der Gesellschaft ein Verständnis für die Erkrankung zu schaffen und Tabus abzubauen.
Nachdem die Planungen für den Start des Projektes abgeschlossen sind, laden die Kooperationspartner nun ein zu einer Auftaktveranstaltung
- am 18. Mai 2024
- ab 11:00 Uhr
- in die Inselschule in Burg.
Die beliebte NDR 1-Welle Nord-Moderatorin Mandy Schmidt wird durch das Festprogramm führen, das von der Schulband „sunny blue“ musikalisch umrahmt wird. Eine Tombola lockt mit tollen Preisen, die von verschiedenen Unternehmen Fehmarns gesponsert wurden und für das leibliche Wohl sind Eis, Kaffee und Kuchen im Angebot.
Mehr Informationen zur Demenzinitiative für fehmarn gibt es hier: https://www.alzheimer-ostholstein.de/fehmarn/
Anfang dieses Jahres hat Eutins Bürgermeister, Herr Sven Radestock, die Schirmherrschaft für die in „Elisabethstation“ umbenannte Spezialstation für die Behandlung geriatrischer Patienten mit kognitiven Einschränkungen wie einer Demenzerkrankung im Sankt Elisabeth Krankenhaus Eutin (SEK Eutin) übernommen. Die Patienten werden in diesem geschützten Bereich besonders eng betreut und intensiv begleitet, bei Bedarf auch in einer 1:1-Betreuung rund um die Uhr.
Zur Elisabethstation gehört ein großer Balkon, auf dem unsere Patienten entspannen und in dieser Jahreszeit die Frühlingsluft genießen können. Nun hat der Frühling hier auch optisch Einzug gehalten, denn Sven Radestock überreichte heute duftende und damit sinnesanregende Spenden in Form von Pflanzen und Kräutern – und legte beim Einpflanzen zusammen mit Patienten gleich selbst mit Hand an. „Gern möchte ich dazu beitragen, dass unser aller Umgang mit dem Thema Demenz selbstverständlicher wird. Dass wir mit erkrankten Menschen respektvoll und vor allem liebevoll umgehen. Ich will deshalb meine Patenschaft für die Elisabethstation auch mit Leben füllen – und wie geht das besser im Frühjahr als mit schönen Pflanzen?“, so der Schirmherr.
„Wir freuen uns sehr mit Herrn Radestock einen engagierten Schirmherrn für unsere Elisabethstation zu haben, der uns mit so viel Herz und Freude unterstützt“, sagt Demenzkoordinatorin Kristina Kalthegener. „Die Kräuter und Pflanzen dienen beispielsweise bei Gruppenangeboten der Sinnesanregung unserer Patienten, denn bekannte Düfte und Gerüche regen die Sinne und auch die Erinnerungen an, ebenso die allgemeinen Tätigkeiten der Gartenpflege selbst.“
Zum heutigen Deutschen Diversity Tag hat das Sankt Elisabeth Krankenhaus Eutin (SEK Eutin) die Charta der Vielfalt unterzeichnet. Die Charta der Vielfalt ist eine Initiative zur Förderung von Vielfalt in Unternehmen und Institutionen unter der Schirmherrschaft von Bundeskanzler Olaf Scholz.
„M
it der Unterzeichnung der Charta der Vielfalt bekennt sich unser Haus zu Vielfalt und Toleranz in der Arbeitswelt und setzt ein klares Zeichen für die Wertschätzung aller Mitarbeitenden unabhängig von Alter, ethnischer Herkunft und Nationalität, Geschlecht und geschlechtlicher Identität, körperlichen und geistigen Fähigkeiten, Religion und Weltanschauung, sexueller Orientierung und sozialer Herkunft“, so Geschäftsführer Dirk Beutin.
Im SEK Eutin gibt es, wie in jeder Einrichtung des Trägerverbundes Elisabeth Vinzenz Verbund (EVV), seit einigen Jahren ein Gremium, das sich explizit um die Umsetzung der im christlichen Profil des EVV genannten Leitlinien und Werte kümmert: den Wertebeirat. Dieser ist interdisziplinär mit zehn Mitarbeitenden unterschiedlicher Berufsgruppen und Hierarchieebenen besetzt, den Vorsitz hat die evangelische Seelsorgende am SEK Eutin, Jutta Bilitewski. „Der Wertebeirat berät das Direktorium in allen Fragen, die Wertethemen betreffen, er macht Vorschläge für konkrete Maßnahmen und gibt durch eigene Projekte Impulse für eine Weiterentwicklung der Wertearbeit“, so Jutta Bilitewski.
Das SEK Eutin und der Dachverband EVV beteiligen sich auch an der bundesweiten Kampagne „Vielfalt ist gesund“ des Katholischen Krankenhausverbandes Deutschland, die sich für eine bunte, vielfältige und solidarische Gesellschaft und Arbeitswelt ausspricht. Denn ohne Menschen vielfältigster Hintergründe und Talente könnte die medizinische, pflegerische, therapeutische und Angehörigenarbeit in vielen Kliniken und Gesundheitseinrichtungen nicht geleistet werden. „Grundwerte und Grundrechte der Demokratie, Menschlichkeit, Toleranz, Vielfalt und des Respekts unterstützen wir uneingeschränkt. Das ist für uns eine Frage der Haltung und nicht verhandelbar“, macht Dirk Beutin deutlich.
Die Berufliche Schule des Kreises Ostholstein, Standort Eutin, und das Sankt Elisabeth Krankenhaus Eutin (SEK Eutin) haben heute einen Kooperationsvertrag unterzeichnet: Dieser sieht für die zweijährige schulische Ausbildung mit Praxiseinsätzen zur / zum staatlich geprüften Pflegeassistentin / Pflegeassistenten eine Ausbildungsvergütung für die gesamte Ausbildungsdauer vor.
„Wir freuen uns sehr über diese Zusammenarbeit mit dem SEK Eutin und hoffen, dass wir damit Schulabgänger, die noch nicht sicher sind, was sie nach Ende des bevorstehenden Schuljahres machen möchten, für eine Ausbildung zur Pflegeassistenz ab dem 1. September gewinnen können“, so Thomas Vetter, der den Ausbildungsgang der Berufsfachschule im Bereich Sozialwesen und Sozialpädagogik am Standort Eutin verantwortet. „Bisher gab es für diese schulische Ausbildung, die 24 Wochen Praxiseinsatz beinhaltet, nämlich keinerlei Vergütung. Ein weiterer Vorteil dieser Ausbildung ist, dass die Absolventen mit dem Ausbildungsende den mittleren Schulabschluss erwerben können und ihnen dann weitere Bildungs- und Ausbildungswege offenstehen.“
„Angesichts des überall beschriebenen Personalmangels in der Pflege möchten wir als Klinik mit dieser Kooperation dazu beitragen, mehr Menschen für den Pflegeberuf zu interessieren und jungen Menschen diese Ausbildung zu ermöglichen, indem sie in den beiden Schuljahren bereits eine Vergütung in Höhe von etwa 1.300€ brutto pro Monat erhalten. Die Ausbildung zur Pflegeassistenz kann später zudem der Schritt in die Ausbildung zur examinierten Pflegefachkraft bei uns sein, die Absolventen der Pflegeassistenz-Ausbildung dann sogar verkürzen können“, erläutert Jennifer Siewert, die sich als stellvertretende Pflegedirektorin am SEK Eutin insbesondere um die Auszubildenden kümmert.
Im SEK Eutin werden Pflegeassistenten zum Beispiel auch in der Patientenbetreuung eingesetzt: Auf der Elisabethstation, einer Station für an Demenz und / oder Delir erkrankte Menschen, kümmern sie sich um die besonderen Bedürfnisse dieser Patienten, begleiten und unterstützen sie im Stationsalltag und sorgen durch eine individuelle Betreuung für eine geregelte Tagesstruktur. Außerdem arbeitet das SEK Eutin derzeit an einem Projekt, das die Tätigkeiten der einzelnen Berufsgruppen neu ordnen soll: Durch eine Fokussierung auf die Kernaufgaben der jeweiligen Berufsgruppe – ob examinierte Pflegekräfte, medizinische Fachangestellte, Pflegeassistenten, Betreuungskräfte oder ärztliche Mitarbeitende – erhalten die Mitarbeitenden mehr Zeit für die Aufgaben ihrer jeweiligen Kompetenz, dadurch werden die spezifischen Tätigkeiten jeder Berufsgruppe aufgewertet, was schließlich zu einer höheren Arbeitszufriedenheit führen soll.
Schülerinnen und Schüler, die vor dem Schuljahresabschluss stehen und sich für eine Ausbildung zur Pflegeassistenz interessieren, können sich jederzeit an das Sekretariat der Beruflichen Schule des Kreises Ostholstein in Eutin oder Herrn Vetter für detaillierte Informationen und Auskünfte wenden.
- Das Sekretariat der Beruflichen Schule in Eutin ist erreichbar unter Tel. 04521 – 79950.
Das Nähprojekt am Sankt Elisabeth Krankenhaus Eutin unter der Schirmherrschaft unserer Demenzkoordinatorin Kristina Kalthegener nimmt Fahrt auf: Kürzlich übergab Frau Baum im Namen der Grünen Damen Kreis Segeberg 20 selbst gehäkelte Schnecken, die zukünftig an unruhige Patienten auf der Demenz-Station im SEK Eutin ausgegeben werden. Ein großes Dankeschön den fleißigen Grünen Damen! Ein herzliches DANKE geht an dieser Stelle auch an alle weiteren Unterstützer*innen und Helfer*innen, die das Näh- und Demenzprojekt bereits unterstützen.
